Forschung am Centrum Baustoffe und Materialprüfung

Das cbm bearbeitet Forschungsaufträge öffentlich-rechtlicher und privater Auftraggeber.

Die Schwerpunkte sind thematisch nach unten stehenden Arbeitsgruppen gegliedert. Zusätzlich gibt es eine stoffübergreifende Projektgruppe zur Modellierung von Werkstoffgesetzen und eine weitere Projektgruppe für neue Arten der Bewehrung in Beton.

Die Arbeitsgruppe Bindemittel und Zusatzstoffe beschäftigt sich im Bereich Forschung mit der Entwicklung von neuartigen, effektiven, energieextensiven Bindemitteln und effektiven Behandlungsprozessen, Aktivierung von puzzolanischen Zusatzstoffen im frühen Hydratationsbereich, Klärung der Schädigungsmechanismen in Betonen während der Alkali-Kieselsäure-Reaktion und während chemischer Angriffe. Im Bereich Materialprüfung werden Zulassungs- und Überwachungsprüfungen an Bindemitteln und Zusatzstoffen durchgeführt.

Beton ist der meist verwendete Baustoff der Gegenwart und wie kein anderes Material geeignet, architektonische Visionen in einer nahezu grenzenlosen Formenvielfalt zu realisieren. Zahlreiche betontechnologische Innovationen der letzten Jahre zeigen, dass er auch das Potenzial hat, die Architektur der Zukunft zu prägen. In diesem Sinne beschäftigt sich die Forschung in der Arbeitgruppe Betontechnologie mit den wesentlichen Aspekten des Baustoffs Beton - von der Herstellung (Mischen), über die Verarbeitung (Rheologie) bis hin zu den mechanischen Eigenschaften und der Dauerhaftigkeit. Die Schwerpunkte liegen insbesondere in den Bereichen Konstruktionsbetone (Ultra-Hochfester Beton, Selbstverdichtender Beton, Leichtverarbeitbarer Beton, Sichtbeton), Nachhaltigkeit (ressourcenschonendes Bauen mit UHPC, nachhaltiger Fasereinsatz) sowie Dauerhaftigkeit (Frost- und Frost-Tausalz-Widerstand). Weitere wichtige Forschungsgebiete stellen der Betonstraßenbau und die Verbunddübel dar.

Stahl ist der starke Partner von Beton. Doch kann die Dauerhaftigkeit von Stahlbeton durch Korrosion stark beeinträchtigt werden und hohe volkswirtschaftliche Schäden verursachen. Der Werkstoff Stahl und dessen Schädigung durch Korrosion sind die Kernforschungsthemen der Arbeitsgruppe. Neben der Modellierung des Schadensfortschritts bei Korrosion von Stahl in Beton steht die probabilistische Lebensdauerberechnung als Entscheidungshilfe bei der Bemessung von Bauwerken auf Dauerhaftigkeit im Fokus. Ergänzt wird die Forschung durch die Entwicklung optimierter Inspektions- und Erhaltungsstrategien sowie durch die Analyse der Aussagegenauigkeit der Korrosionsdetektion im Stahlbeton. Auch Einwirkungskombinationen wie dynamische Beanspruchung und Korrosion oder die Untersuchung der Wirksamkeit beschichteter Bewehrung werden in der Arbeitsgruppe wissenschaftlich untersucht.

Die Arbeitsgruppe Chemie bildet ein Bindeglied zwischen den anwendungsnahen Forschungsthemen im Ingenieurbereich und der Grundlagenforschung. Die Arbeitsgruppen werden in allen chemischen Fragestellungen unterstützt und deren Projekte mit den entsprechenden chemischen Untersuchungen ergänzt.
Die eigenen Forschungsthemen beschäftigen sich vor allem mit chemischen Einflüssen wie Säuren auf Beton sowie der Untersuchung der Hydratation von komplex zusammengesetzten Bindemittelsystemen. Dabei hat sich die Anwendung der Festkörper-NMR-Spektroskopie zu einem Schwerpunkt entwickelt.

Der von der Arbeitsgruppe umspannte Forschungsbereich behandelt Themen sowohl der Einzelmaterialien Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel sowie Gesteinskörnungen als auch des daraus zusammengesetzten As­phaltes. Auf dem Gebiet der Gesteinskörnungen werden auch die Einflüsse der Gesteinskör­nungen auf den Beton mit betrachtet. Ausgehend von dem gesamten Arbeitsgebiet der Ar­beitsgruppe sind die Forschungsthemen naturgemäß sehr stark praxisorientiert, bzw. ingenieurmäßig ausgerichtet.

Die Arbeitsgruppe behandelt alle zerstörungsfreien Prüfverfahren für die Untersuchung von Werkstoffen, Bauteilen, Anlagen und Bauwerken. Dabei ist die Aufgabe im Rahmen der Qualitätssicherung und Inspektion zu beobachten, was man mit dem Auge nicht sehen kann. Im Bereich der Dauerüberwachung (structural health monitoring) ist die Detektion und Lokalisierung von Schädigungen das Ziel der ZfP.

Bei einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) reagieren alkalireaktive, silikatische Bestandteile der Gesteinskörnung mit den Alkalien der Porenlösung im Beton zu einem quellfähigen Alkali-Kieselsäure-Gel. Bei Wasseraufnahme des Gels können sich erhebliche Quelldrücke aufbauen, die bei ausreichender Menge zu einer Schädigung im Beton und einer Beeinträchtigung seiner Dauerhaftigkeit führen können.

Die Projektgruppe AKR beschäftigt sich mit der Anwendung von AKR-Prüfverfahren, Schadensbeurteilungen von Labor- und Praxisproben, Alkali-Kieselsäure-Gel Charakterisierungen, der Modellierung von Gel Strukturen, dem Einfluss von Zusatzstoffen und der Wirkung von Tausalzen auf eine schädigende AKR im Beton.

Sie finden die Kurzberichte über unsere Forschung unter Publikationen --> Kurzberichte